Teuchatz baut verdient seinen Vorsprung aus


Fast 300 Zuschauer sahen alle sechs Treffer des Spitzenduells der KK2
zwischen Weichendorf und Teuchatz bereits in der ersten Hälfte. Denn da
stand es schon 4:2 für die Gäste um Spielertrainer Schütz, für die
Michael Haas doppelt traf. Trotz 25-minütiger Unterzahl brachten der
Tabellenführer seinen Vorsprung recht sicher über die Zeit und
verschafft sich ein Polster.

„Mit einem Sieg heute haben wir es selbst in der Hand – aber auch ein
Unentschieden wäre kein Beinbruch für uns.“, erklärte Weichendorfs
Trainer Manni Drozd vor der Partie gegen die Teuchatzer, die zu diesem
Zeitpunkt vier Punkte Vorsprung bei einem absolvierten Spiel mehr
hatten. Das Hinspiel verlief kurios, als Weichendorf schon mit 3:0
führte und es am Ende 3:3 hieß. Auch diesmal sollten wieder sechs
Treffer fallen – nur verteilten sie sich anders…

Optimaler Start für Teuchatz

Mitten in eine sogenannte Abtast-Phase fiel schon nach fünf Minuten die
Teuchatzer Führung. Florian Sponsel brachte aus dem Halbfeld eine Flanke
vors Tor in die von hinten Michael Haas einlief und den Ball aus fünf
Metern in die Maschen setzte. Auch Stürmerkollege Daniel Schick lief mit
ein und wäre wohl im Abseits gewesen, griff aber nach Ansicht von
Schiedsrichter Andreas Voll nicht ein – und so zählte der Treffer. Auf
den hätte, nach einer der starken Ecken der Weichendorfer, beinahe
Jochen Mößner die perfekte Antwort gehabt, als er einen zweiten Ball an
der Strafraumkante abfasste. Aber Simon Distler blockte vor der
Torlinie. Insgesamt war allerdings Teuchatz deutlich besser im Spiel
drin und das konnte nicht nur an der frühen Führung liegen. Die DJK war
kompakter, zweikampfstärker und williger. Und sie kam immer wieder zu
leicht zu Torchancen. So bei einem Konter über Michael Lämmlein, der auf
Daniel Schick querlegte – aber Torwart Johannes Schuler kam raus und
wehrte stark ab. Sehr anfällig zeigten sich die Weichendorfer aber vor
allem bei langen Bällen auf die beiden Stürmer Michael Haas und vor
allem Daniel Schick. Da passte die Staffelung nicht und es wurde häufig
gefährlich. Das 0:2 resultierte aber auf eine Ecke. Die wurde zunächst
abgewehrt, in der Verlängerung des langen Fünfers schnappte sich
Verteidiger Simon Distler den Ball und schaufelte ihn gefühlvoll unter
die Latte. Kurz darauf musste Schuler wieder gegen Schick Kopf und
Kragen riskieren, als dieser vor ihm auftauchte. In dieser Phase schwamm
der SVW sichtlich. Zurück ins Spiel brachte die Gastgeber dann eine
Ecke. Stark von Tobias Mößner an den kurzen Pfosten gezogen, ließ ihn
Fabian Betz über den Scheitel ins Tor wischen (20., 1:2). Nach und nach
befreite sich Weichendorf und übte nun selbst mehr Druck aus. Gefährlich
wurde es allerdings kaum und obwohl Weichendorf nach vorne etwas
gefälliger wurde – die Anfälligkeit bei langen Bällen blieb bestehen. So
scheiterte zunächst Daniel Schick nur knapp und kurz darauf war für
Michael Haas frei vor dem Tor Endstation beim Torwart Schuler, der zwei,
drei Mal dafür sorgte, dass das Spiel nicht schon nach 40. Minuten
entschieden war.
In den letzten drei Minuten vor dem Halbzeitpfiff schepperte es dann
nochmal gewaltig: Das 1:3 bereitete Daniel Schick mustergültig über
links vor, sein Zuspiel vors Tor grätschte Michael Haas über die Linie.
Und als Michael Schrüfer bei einer Abwehraktion am Fünfer den Ball an
die Hand bekam, gab es Strafstoß. Den verwandelte Stefan Sauer sicher.
Obwohl die erste Hälfte schon in der Nachspielzeit angekommen war,
passierte tatsächlich noch etwas. Denn Fabian Betz profitierte von einem
Missverständnis in der Teuchatzer Abwehr, sagte danke und schob den Ball
cool zum 2:4 in die Maschen.

Teuchatz bringt Vorsprung in Unterzahl über die Runden

Der zweite Treffer von Fabian Betz hielt die Partie für den zweiten
Durchgang offen. Allerdings mussten die Weichendorfer, um noch etwas
Zählbares zu behalten, deutlich stabiler auftreten. Trainer Drozd
reagierte, brachte den erfahrenen Tobias Mehler und mit Kingsley Osuji
einen zweiten Stürmer – und ließ seine Elf nun im 4-4-2 agieren. Das
Ziel dieser Maßnahmen war klar: Mehr Anspielstationen nach vorne und
mehr Breite in der Defensive, um auf die langen Bälle besser reagieren
zu können. Und tatsächlich sah man nun ein anderes Bild: Weichendorf
setzte die Teuchatzer mehr unter Druck. Von dem konnten sich die Gäste
erst einmal schwer befreien, weil ihre Befreiungsaktionen ziemlich
ungenau wurden, weil sie kaum mehr zweite Bälle für sich holten und weil
sie die Spannung aus der ersten Hälfte – zuächst – nicht mit aus der
Kabine brachten. Weichendorf kam auch zu einem Abschluss, aber Tobias
Mößner setzte den Ball knapp drüber. Auf der Gegenseite stand
Weichendorf nun besser, kam Michael Haas nach einem Nüßlein-Zuspiel zum
Abschluss, aber er setzte den Ball in Bedrängnis am kurzen Pfosten
vorbei. Nach 68 Minuten waren die Gäste dann nur noch zu zehnt. Fabian
Stöcklein sah für ein Handspiel seine zweite gelbe Karte, die erste
bekam er für Ball wegspielen. Die Unterzahl holte die Spannung bei den
Teuchatzern wieder zurück – und bei weiterhin tiefer Staffelung änderte
sich in der Defensive nicht viel. Der eingewechselte Oliver Ohland
sorgte dagegen für mehr Betrieb um und im Teuchatzer Sechzehner. Nach
einer Kopfballablage für ihn musste Torwart Nüßlein einen Blitzreflex
auspacken, um den Anschluss zu verhindern. Weichendorf setzte sich zwar
fest und brachte immer wieder Bälle vors Tor, aber die vielbeinige
Abwehr um den kopfballstarken Simon Distler warf sich immer wieder
dagegen. Dennoch hätte es Murat Cümen nochmal spannend machen können.
Aber zunächst traf er den Ball auf dem mittlereile ziemlich aufgewühlten
Untergrund nicht voll. Und dann zögerte er zu lange mit seinem
Abschluss. Da waren allerdings auch schon 88 Minuten gespielt. So tat
sich auch in der dreiminütigen Nachspielzeit nichts mehr und es blieb
beim Teuchatzer Auswärtssieg.

Verdienter Teuchatzer Erfolg

Der war über 90 Minuten gesehen auch verdient und fand seine Grundlage
im starken ersten Durchgang. Da arbeiteten sich die geschlossen,
konsequent und kampfstark auftretenden Teuchatzer eine
Zwei-Tore-Führung, die sie im zweiten Durchgang dann verteidigten. Bei
konsequenterer Chancenverwertung hätte der Vorsprung zur Pause aber
auch schon höher ausfallen können. So lief Weichendorf in der zweiten
seiner verschlafenen ersten Halbzeit hinterher, in der der Gegner in
vielen Bereichen Vorteile hatte. Um zumindest noch einen Punkt zu
ergattern, dafür fehlte allerdings die Durchschlagskraft. Auch, wenn
eine Leistungssteigerung, nicht zuletzt aufgrund der Umstellungen,
erkennbar war.