SC Kemmern punktet nach 0:3-Rückstand

von Sebastian Pflaum, anpfiff.info

Sowohl der SV Weichendorf als auch der SC Kemmern bewegen sich in dieser Saison in sicheren Gewässern, können daher längst befreit aufspielen. Vor allem die Offensivabteilungen beider Mannschaften scheinen sich dies am Sonntag im direkten Aufeinandertreffen sehr zu Herzen genommen zu haben: Jeweils viermal schlug es beiderseits ein. Der SCK bewies im zweiten Abschnitt dabei echte Comeback-Qualitäten.

Elfter gegen Vierter hieß es am Sonntag in Weichendorf, als der heimische SVW auf den SC Kemmern traf. Und bei Elfter gegen Vierter bleibt es auch weiterhin, wenn man sich das jüngste Tabellenbild der Kreisliga anschaut. Lange Zeit sah es so aus, als könne der SV Weichendorf zu Hause für eine kleine Überraschung sorgen, denn durch Tore von Fabian Betz, Johannes Stieg und Daniel Bruns führten die Gastgeber bereits nach 18 Spielminuten mit 3:0. Am Ergebnis sollte sich bis zum Pausenpfiff dann erstmal auch nichts mehr ändern, was die Hoffnungen für einen Heimsieg wachsen ließ. Der SC Kemmern jedoch sollte durchaus noch in die Partie reinfinden.

Nach Wiederanpfiff schlug die Stunde von SC-Topscorer Nicolas Görtler, der die Gäste durch seine Saisontreffer 18 und 19 nach rund 60 Minuten wieder zurück ins Spiel bringen sollte. Weichendorf – seit der 50. Minute in Unterzahl spielend – wehrte sich allerdings beachtlich und kam durch Daniel Bruns in der 70. Spielminute zu seinem vierten Treffer, sodass ein erstmal solider Vorsprung von zwei Toren wiederhergestellt war. SCK-Coach Alexander Stretz hatte inzwischen mehrfach ausgewechselt und unter anderem David Görtler als Joker ins Spiel gebracht. Nachdem Julian Schnapp nun in der 76. Spielminute mit dem 3:4 den Showdown eröffnete, war es besagter David Görtler letztlich auch, der den Kemmernern in der Nachspielzeit noch einen Punkt sichern sollte.

Gegenüber anpfiff.info äußerte sich Spielertrainer Alexander Stretz ausführlich zum Spiel: „In der ersten Halbzeit haben wir unsererseits alles vermissen lassen, allen voran in der Defensive. Wir wurden gleich dreimal bestraft, Weichendorf hat jeden unserer Fehler gnadenlos ausgenutzt und ging verdient mit 3:0 in die Halbzeit. In der Pause haben wir dann angesprochen, was wir falsch gemacht haben. Wir waren immer einen Tick zu spät, hatten eine schlechte Körpersprache und auch vom Kopf her war das alles nicht so, wie wir es eigentlich von uns kennen. In der zweiten Halbzeit haben wir dann trotzdem eine Riesenmoral bewiesen. Allen voran Nicolas Görtler war dann für mich der Spieler des Spiels, der trotz des Rückstands immer vorne weggegangen ist und gezeigt hat, dass vielleicht noch was möglich ist. Sein schneller Anschlusstreffer hat uns zurück ins Spiel gebracht, vielleicht war hier auch die gelb-rote Karte für Weichendorf mit auschlaggebend. Wir waren dann die ganze zweite Halbzeit spielbestimmend, hatten zahlreiche Torchancen und viele Standards, die Keeper Johannes Schuler hervorragend pariert hat. Nichtsdestotrotz war es ein Punkt des Willens, weil wir uns alle gegen die Niederlage gestemmt haben. Wir müssen jetzt unsere Lehren daraus ziehen, dass du gegen jeden Gegner in der Liga hundert Prozent geben musst, weil es sonst einfach nicht reicht.“