Elfmeterpfiff entscheidet
SV Weichendorf – SV Dörfleins 0:4 (0:0)
Bericht wurde von anpfiff.info zur Verfügung gestellt
Auch, wenn der Sieg durch einen zweifelhaften Elfer eingeleitet wurde,
holte sich der SV Dörfleins verdient die drei Punkte in Weichendorf. Als
dreifacher Torschütze und Vorbereiter des vierten Treffers seiner Elf,
war SVD-Spielertrainer Pascal Seidelmann der Mann des Spiels. Der SVW
hielt über weite Phasen gut dagegen, war nach vorne aber zu harmlos.
„Wir haben nach der deutlichen Auftaktniederlage in Pettstadt im Spiel
gegen Röbersdorf die richtige Reaktion gezeigt – und daran wollen wir
heute anknüpfen, den Schwung und die Aggressivität mitnehmen und gleich
in den ersten Minuten vorne draufschieben.“, kündigte Dörfleins‘
Spielertrainer Pascal Seidelmann an.
Nach zwei Niederlagen und zwei Spielen ohne eigenen Treffer, war die
deutlich verjüngte Heimelf, bei der auch diesmal wieder fünf 17- oder
18-Jährige im Kader standen, etwas verunsichert. „Aber wir wussten, dass
wir Geduld brauchen und die haben wir auch. Wir werden den Jungs
weiterhin den Rücken stärken und wollen heute aufs Papier.“, so
Weichendorfs Trainer Manni Drozd, dem auch zu diesem Spiel der eine oder
andere Etablierte nicht zur Verfügung stand.
Torloser erster Durchgang
Die Weichendorfer begannen kompakt, um sich über eine stabile Defensive
Sicherheit zu holen. Und so hielt die Heimelf die Dörfleinser auch gut
vom Tor weg. Auch, wenn die Gäste sich nach und nach mehr Ballbesitz
holten und gerade bei Balleroberungen sofort und aus jeder Position
versuchten, schnell nach vorne zu spielen. So gab es immer wieder
Ansätze, die nur deswegen nicht zu größerer Gefahr führten, weil
entweder der letzte Ball nicht genau genug kam – oder der Abseitspfiff
ertönte. Die erste gute Gelegenheit gab es nach einem Weichendorfer
Aufbaufehler, in Folge dessen Pascal Seidelmann Max Markewitz bediente,
der aus aussichtsreicher Position aber den Ball nicht voll traf. Die
Gastgeber versuchten nach eigenen Ballgewinnen, ihre Nadelstiche zu
setzen. So richtig stechen konnte der SVW allerdings nicht, weil Daniel
Hütter in vorderster Front oft in der Luft hing, zu selten getroffen
wurde – und wenn doch, bekam er von den geschlossen auftretenden
Dörfleinsern sofort Druck. So musste das Nachrücken oft abgebrochen
werden, weil der Ball zu selten in der gegnerischen Hälfte festgemacht
werden konnte. Deshalb wurde Gästekeeper Patrick Eberlein im ersten
Durchgang nicht geprüft. In der 35. Minute hätte es dann 0:1 stehen
können, wenn nicht müssen. Denn nach einem langen Ball über die Kette
tauchte Pascal Seidelmann vor dem Weichendorfer Tor auf. Den Ball über
den herausstürzenden Johannes Schuler zu heben, war die richtige
Entscheidung – allerdings ging das Leder knapp am linken Pfosten vorbei.
Kurz darauf und beim bis dahin schönsten Angriff des Spiels über vier,
fünf Dörfleinser Stationen fehlte ein halber Meter – um nicht im Abseits
zu stehen. So lag der Ball zwar in den Maschen, aber der Treffer wurde
aberkannt. Mit diesem torlosen Remis ging es in die Kabinen.
Elfer ebnet den Weg zum Auswärtssieg
Zu Beginn des zweiten Durchgangs legte Dörfleins gleich ein hohes Tempo
vor. Und konnte Weichendorf seinen Gegner bislang meist vom eigenen Tor
fernhalten, so hatte Pascal Seidelmann gleich in den ersten fünf Minuten
zwei Gelegenheiten. Zunächst per Fuß, aber Keeper Schuler klärte. Und
nach einem Schonert-Freistoß aus dem Halbfeld setzte er seinen Kopfball
knapp am langen Pfosten vorbei. Danach ordneten sich die Weichendorfer
wieder besser und ließen erst einmal keine weiteren Chancen zu. Und
gerieten nach nicht ganz einer Stunde dann trotzdem in Rückstand. Im
Strafraum gingen sowohl Peter Hecht als auch Johannes Diem zum Ball –
und Schiedsrichter Tobias Dörfler entschied zum Unmut der Weichendorfer
auf Strafstoß. Und dieser Unmut war wohl auch berechtigt. Aber es half
natürlich nichts: Pascal Seidelmann trat an und verwandelte sicher zum
0:1. Keine Minute später scheiterte der von Julian Schonert eingesetzte
Philipp Ramer an der Querlatte. Deshalb war die Partie weiterhin offen.
Weichendorf musste nun mutiger werden und wurde es auch. Ein Schuss von
Maximilian Drozd konnte noch keine große Gefahr entwickeln, die Chance
des eingewechselten Oliver Ohland, der nach energischem Einsatz mit der
Koppe abzog, schon eher. Aber Patrick Eberlein hielt sicher. Dörfleins
verlegte sich aufs Kontern, lief aber immer noch regelmäßig ins Abseits.
In der 81. Minute allerdings musste Peter Hecht den Abschluss von Pascal
Seidelmann von der Linie kratzen. Eine Zeigerumdrehung später allerdings
nutzten die Dörfleinser die nun größer werdenden Räume aus und erhöhten.
Über rechts freigespielt, legte Pascal Seidelmann für David Schönfelder
ab, der frei vor dem Gehäuse keine Mühe hatte. Die Gastgeber gaben sich
aber noch nicht geschlagen. Und beim schönen Schlenzer von Justus Gnadt
musste Patrick Eberlein sich mächtig lang machen, um den Ball aus dem
Winkel zu fischen. Stark gemacht von beiden. Den anschließenden Eckball
setzte Oliver Ohland per Kopf über die Latte. In der 86. Minute fasste
sich dann der nachgerückte Innenverteidiger Carlos Denzler ein Herz und
zog aus 30 Metern wuchtig ab – aber der Ball zischte am Pfosten vorbei.
Es war die letzte Chance für die Weichendorfer. In den Schlussminuten
und in der Nachspielzeit schraubte der SVD das Ergebnis noch nach oben.
Beide Male war Pascal Seidelmann der Schütze. Zunächst lenkte er einen
Schonert-Schuss entscheidend und unhaltbar ab und kurz darauf vollendete
er nach einem Zuspiel von Dominik Kunze. Dazwischen hielt Johannes
Schuler noch einen Kopfball des SVD-Spielertrainers überragend.
Sieg des SV Dörfleins geht in Ordnung
Auch, wenn er am Ende etwas zu hoch ausfiel. Aber die Gäste hatten mehr
Ballbesitz, die Mehrzahl an Chancen – nicht nur am Ende, als Weichendorf
aufmachte – und ließ selbst kaum etwas zu. Die Dörfleinser arbeiteten im
Kollektiv gut gegen den Ball und versuchten immer wieder und aus jeder
Position heraus, nach Ballgewinnen Tempo zu machen.
Der SV Weichendorf hatte eine tiefere Ausrichtung, hielt aber lange Zeit
gut dagegen und war in der Defensive stabil. Nach vorne ging allerdings
zu wenig, auch wenn immer wieder versucht wurde, umzuschalten. Dafür gab
es aber zu wenig Ballbesitz im vorderen Drittel. Die gefährlichsten
Aktionen hatte man bei 0:2, als die Partie schon so gut wie verloren
war. Bitter natürlich für die Heimelf, wie der Rückstand zustande kam –
und die Niederlage eingeleitet wurde. Diese war am Ende zwar verdient –
wenn auch zu hoch – aber wer weiß, wie es weitergegangen wäre, wenn es
länger 0:0 gestanden hätte. Mit ihrer Führung gingen die Dörfleinser
dann allerdings stark um – bis auf die vielen Abseitsstellungen – und
sie hatten mit Pascal Seidelmann einen, der nach hinten raus nochmal so
richtig effektiv wurde in diesem Spiel.