Weichendorfer Zweite steigt erstmals in KK auf
von anpfiff.info
Vor satten 787 Zuschauern nutzte der SV Weichendorf 2 seine zweite Chance und steigt nach einem 2:1-Sieg über den TSV Schammelsdorf 2 zum ersten Mal in die Kreisklasse auf. Für den SVW 2 trafen Tobias Mößner und Oliver Ohland, den zwischenzeitlichen Ausgleich besorgte Nico Knobel.
"Wir haben natürlich weitertrainiert und uns auf dieses Spiel vorbereitet.", so Schammeldsorfs Trainer Mario Firsching und sein Co-Trainer Patrick Krüger vor der Partie. Der TSV 2 holte sich während der laufenden Serie 33 Punkte - die diesmal aber eben nicht zum direkten Klassenerhalt in der KK 2 reichten. "Wir bekommen es mit einer sehr guten A-Klassen-Mannschaft zu tun und erwarten ein Spiel auf Augenhöhe, in dem Kleinigkeiten entscheiden können", hatten beide vor dem AK4-Zweiten Respekt. Bis auf zwei, drei urlaubs- bzw. arbeitsbedingt fehlende Akteure hatten die Schammelsdorfer "alles dabei, was darf und fit ist." Im Tor stand Maxi Reschke, dazu waren die beide Routiniers Fabian Kemmer und Dominik Kauder in der Startelf. "Es wird sich zeigen, ob die 14 Tage Pause für die Schammelsdorfer ein Vor- oder ein Nachteil sind", so Weichendorfs Manni Drozd. Der hatte als Bonus-Spieler (mehr als vier Einsätze in der Rückrunde in der ersten Halbzeit in der Ersten) diesmal Oliver Ohland mit an Bord - und der sollte sich als Glücksgriff erweisen mit einer Vorlage und einem Treffer. "Wir wollen diesmal versuchen, Fehler zu vermeiden.", sprach Drozd das erste Spiel gegen Mistendorf an. "Wir gehen darüber hinaus mit viel Willen, aber ohne Druck rein. Schammelsdorf hat etwas zu verlieren - wir können heute nur gewinnen." Jedenfalls konnte der SVW auf lautstarke Unterstützung bauen, die Fans der Rot-Weißen machten die gesamte Partie über ordentlich Rabatz. Weichendorf mit schneller Antwort auf den Ausgleich Wie üblich in einem Do-or-die-Spiel gingen beide Mannschaften in der Anfangsphase natürlich noch kein allzu großes Risiko. Beide legten Wert darauf, gut zu stehen und die Räume eng zu machen. Beim jeweiligen Ballbesitz sah man trotzdem gleich, dass da zwei technisch gute Mannschaften auf dem Platz waren, die mit dem Ball umgehen konnten. Die erste dicke Chance hatten dann die Schammelsdorfer nach einem Kauder-Einwurf. Jakob Kistner wurde am Elfer zu wenig gestört, konnte den Ball annehmen, sich drehen und sofort abziehen - aber Keeper Lukas Gunzelmann, parierte per Fußabwehr. Glück in dieser Szene für den A-Klassisten, nicht in Rückstand zu geraten. Kurz darauf erwischte Domi Kauder eine Kistner-Ecke per Kopf nicht voll. Insgesamt waren die Schammelsdorfer Standards immer wieder gefährlich. Der Kreisklassist hatte sich mittlerweile ein Übergewicht an Ballbesitz und hatte auch mehr Zug zum Tor. Allerdings ließ der SVW 2 um seinen kampfstarken Kapitän Lorenz Dremel auch wenig zu. Erst nach und nach wurde auch Weichendorf dann auch offensiv sichtbar. Viele Ballkontakte holte sich nun der junge Dominik Wölfert. Aber den Abschlüssen von Oliver Ohland, Tim Uhrig und einer Kopfballverlängerung nach Freistoß fehlte noch der Zug. Anders war das in der 22. Minute, als die Weichendorfer nach einem Angriff über drei Stationen plötzlich in Person von Tobias Mößner frei vor dem gegnerischen Tor auftauchte. Oliver Ohland wurde mit dem Rücken zum Tor angespielt und leitete weiter auf den durchgelaufenen Mößner, der Maximilian Reschke mit seinem Abschluss ins lange Eck keine Chance ließ. Schnell und direkt gespielt und dafür belohnt worden. Diese Führung hielt allerdings nur ein paar Minuten. Beim Ausgleich brachte Nico Knobel über rechts viel Tempo ins Spiel, wurde aus dem Zentrum heraus von Marco Zimmermann punktgenau bedient - und setzte den Ball von halbrechts ins lange Eck. Nun war es an den Weichendorfern, zu antworten. Und das taten sie fast postwendend. Bei einem Zuspiel in die Spitze blieb Oliver Ohland stabil, setzte seinen Körper clever ein und blieb so am Ball. Nicht nur das, er erkannte die Situation sofort und schloss per Heber zum 2:1 ab. Starke Aktion vom Weichendorfer Stürmer. Diese Führung nahmen die Weichendorfer mit in die Kabinen. Auch, weil kurz vor dem Halbzeitpfiff zunächst Keeper Lukas Gunzelmann gegen einen Kopfball und dann ein Verteidiger den Nachschuss am Fünfer klärten, nachdem der Ball erneut nach einer Ecke gefährlich vors Tor kam. Schammelsdorf bemüht aber ohne Durchschlagskraft Den zweiten Durchgang begannen die Schammelsdorfer furios und mit einer Doppelchance, die SVW-Keeper Lukas Gunzelmann zwei Mal stark zunichte machte. Zunächst parierte er den Schuss von Philipp Schwindl aus 16 Metern zur Seite weg - kam schnell wieder hoch und warf sich in den Nachschuss von Erik Sussner! Danach beruhigte sich das Geschehen aber. Wobei es so war, dass der TSV Schammelsdorf viel Ballbesitz hatte, der SV Weichendorf ließ sich bewusst tiefstehend bespielen. Der in Führung liegende A-Klassist verschob immer wieder zügig und arbeitete gut gegen den Ball, so dass es für den TSV kaum ein Durchkommen gab. Und so ging der TSV Schammelsdorf 2 mit diesem Rückstand in die Schlussviertelstunde, in der er dann natürlich mehr Risiko gehen musste. Mehr Risiko bedeutete auch mehr Räume für den Gegner beim Umschalten. Eine dieser Aktionen hätte beinahe die Vorentscheidung bedeutet - allerdings klärte Maximilian Reschke im Eins-gegen-Eins überragend gegen den eingewechselten Jonathan Roth. Schammelsdorf drückte nun, was fehlten, waren aber lange Zeit die Abschlüsse. Erst in der 90. Minute prüfte Philipp Schwindl nochmal Lukas Gunzelmann, der war aber auf dem Posten. Und kurz nachdem Lorenz Dremel den Ball knapp am eigenen Tor vorbei abfälschte, pfiff der sichere Schiedsrichter Alexander Distler die Partie ab. Weichendorfer Jubel über erstmaligen KK-Aufstieg Danach war der Jubel bei den Weichendorfern groß, die zum ersten Mal mit der Zweiten "in die Klasse aufsteigen, aus der wir mit der Ersten lange nicht raus kamen.", wie Trainer Manni Drozd nach Spielschluss feststellte. Die Weichendorfer verdienten sich diesen Sieg zum einen durch ihre Effektivität vor dem Tor, aber nicht zuletzt auch durch ihre konsequente Defensivleistung und die Arbeit als Mannschaft und im Verbund gegen den Ball. Der TSV Schammelsdorf hatte die erste dicke Chance des Spiels und zwei weitere auf den Ausgleich gleich nach Wiederbeginn. Aber trotz intensiver Bemühungen aus dem Spiel heraus und immer wieder gefährlicher Standards, fehlte es an diesem Tag einfach an Durchschlagskraft. So tritt der SVW 2 in der kommenden Serie in der Kreisklasse an, der TSV Schammelsdorf 2 steigt nach zwei Spielzeiten KK wieder in die A-Klasse ab.