Strullendorf kann sich weiter absetzten

von Markus Schütz (anpfiff.info)

Der letzte Spieltag vor dem Winter lief optimal für den FC Strullendorf. Die Mannschaft von Markus Schnitzer setzte sich selbst vor 200 Zuschauern knapp aber am Ende verdient mit 3:2 beim ärgsten Verfolger Weichendorf durch, gleichzeitig verlor der Dritte Gunzendorf. Der noch ungeschlagene FCS geht damit mit einem ansehnlichen Polster in die Pause.

„Wir gehen ohne Druck in diese Partie. So, wie die Tabelle momentan aussieht, passt es. Die Strullendorfer haben eine hohe Qualität, sie werden sich am Ende wohl durchsetzen.“, so Weichendorfs Trainer Manni Drozd vor der Partie gegen den Tabellenführer. „Dennoch werden wir natürlich versuchen, die erste Mannschaft zu sein, die gegen Strullendorf gewinnt. Aber wie gesagt: Das auf die Saison gesehen Wichtigere für uns ist der Abstand nach hinten auf den dritten Platz.“ <br />Strullendorfs Co-Trainer Uwe Schmitt kündigte an: „Wir wollen hier gewinnen und den Abstand zwischen uns und Weichendorf vergrößern. Aber natürlich wäre auch ein Unentschieden grundsätzlich in Ordnung, schließlich haben wir nach der Partie dann die Spiele gegen den Zweiten und Dritten weg. Grundsätzlich muss Weichendorf aufgrund des Rückstandes in der Tabelle mehr investieren.“

Torlose erste Hälfte, Gäste die überlegene Mannschaft

Der Tabellenführer aus Strullendorf trat von Beginn an selbstbewusst und spielerisch dominant auf. Weichendorf stand sehr tief und ließ sich bespielen. Immer wieder ließen die Strullendorfer den Ball gut durch die eigenen Reihen laufen, erste Torannäherungen gabe es allerdings zunächst nur bei Standards des umtriebigen Stanimir Bugar, die jedoch nichts einbrachten. Wenn Weichendorf zu Ballgewinnen kam, wurde zum einen zu ungenau nach vorne gespielt, wenn die vordere Reihe doch einmal einen Ball festmachen konnte, fehlte der Mut zum Nachrücken. Allerdings ließen sie lange auch keine Chancen der klar überlegenen Strullendorfer zu. Nach einer halben Stunde reagierte SVW-Trainer Drozd, brachte Fabian Betz und stellte auf zwei Stürmer um. Nach 35 Minuten dann die erste richtig dicke Gelegenheit für die Gäste, als Stanimir Bugar mit einem starken Pass über links Constantin Döbler einsetzte. Er hatte die Möglichkeit, selbst abzuschließen oder quer auf den mitgelaufenen Thomas Schmitt zu spielen. Er entschloss sich für den Abschluss, setzte den Ball aber am kurzen Pfosten vorbei. Die Strullendorfer, die den einen oder anderen Spielzug zeigten, wurden nun auch zwingender. Kurz vor der Pause hatte dann Lorenz Kehl eine dicke Gelegenheit, als er nach Ablage von Thomas Schmitt aus zehn Metern halbrechter Position zum Schuss kam. Aber Torwart Johannes Schuler riss die Faust hoch und bewahrte seine Elf vor einem Halbzeit-Rückstand.

Doppelschlag der Gäste nach etwa einer Stunde

Die Strullendorfer hatten auch in der zweiten Hälfte die erste Gelegenheit, aber eine Flanke von Markus Schnitzer an den Fünfer konnte Niklas Griebel per Kopf nicht mehr richtig drücken. Die Gäste hatten zwar weiterhin die Spielkontrolle, aber Weichendorf machte es dem Gegner mit seinen zwei Ketten nun deutlich schwerer, zu kombinieren und kam immer wieder gut in die defensive Ordnung. Was noch immer ein wenig fehlte, obwohl nun bessere Ansätze da waren, war das eigene Offensivspiel. In der 57. Minuten belohnte sich der FC Strullendorf dann für seine spielerische Überlegenheit. Stanimir Bugar, neben Niklas Griebel der auffälligste der geschlossen auftretenden Strullendorfer, bewies dabei seine Übersicht. Vom linken Sechzehner schlenzte er den Ball mit dem linken Fuß genau da hin, wo er ihn hin wollte: In den rechten oberen Winkel. Nur wenige Minuten später stand es dann sogar 0:2. Diesmal halfen die Weichendorfer allerdings kräftig mit. Torwart Johannes Schuler ging einem zu langen Zuspiel der Strullendorfer entgegen und verließ den Strafraum – und traf dann die falsche Entscheidung: Anstatt den Ball zu schlagen, wollte er ihn in den Sechzehner durchlaufen lassen, um ihn dort mit der Hand aufzunehmen. Thomas Schmitt roch den Braten und setzte Schuler mit Erfolg unter Druck, der wurde unsicher, der Ball war frei – und Schmitt schob ihn zum 0:2 ins leere Tor (63.). Nun sprach alles für die Strullendorfer, die nun auch mit Jan Neundörfer einen für das Konterspiel prädestinierten Akteur brachten. Wie aus dem Nichts dann der Anschluss für Weichendorf. Bei einer Rettungsaktion von Markus Schnitzer erkannte Schiedsrichter Ralf Riemke auf Handspiel im Strafraum. Aus der Ferne schwer zu beurteilen, aber der Referee stand gut. Zwar hielt Keeper Christoph Barth den Strafstoß von Michael Schrüfer, aber Murat Cümen setzte nach und erzielte das 1:2. In der letzten Viertelstunde nahm die Partie dann Fahrt auf, weil Weichendorf nun wuchtiger und mutiger nach vorne agierte. Zunächst allerdings hatte Constantin Döbler nach einem Einwurf die Chance, den alten Abstand wieder herzustellen, verzog aber knapp. Dann bot sich Murat Cümen gleich drei Mal die Gelegenheit zum Ausgleich: Aber zunächst setzte er einen Schlenzer aus 16 Metern vorbei, dann setzte er den Ball mit links drüber und als er nach einem langen Ball frei durch war, verfehlte er das rechte Eck nur um Zentimeter. Strullendorf wackelte jetzt und hatte Probleme, seine Ordnung zu halten. Der mittlerweile aufgerückte Oliver Ohland verarbeitete in der 89. Minute dann ein Zuspiel mit der Brust überragend, setzte dann nach seiner Drehung den Ball per Dropkick knapp über die Querlatte. Vermeintlich alles klar machten die Strullendorfer dann in der bereits 92. Minute, als Constantin Döbler zu einem starken Lauf ansetzte und im richtigen Moment auf Jan Neundörfer querlegte, der den Ball nur noch zum 1:3 über die Linie drücken musste. Aber noch war ja nicht Schluss und noch gaben sich die Weichendorfer nicht auf. Tatsächlich wuchtete Oliver Ohland eine Eckball-Flanke von Tobias Mößner aus zwei Metern über die Linie (2:3, 93.). Sollte tatsächlich noch etwas gehen für die Heimelf? Nein! Denn nachdem ein Weichendorfer Freistoß von der Sechzehnerkante von den Strullendorfern geklärt wurde, pfiff Schiedsrichter Riemke die Partie ab.

Knapper Gästesieg geht in Ordnung

Über die gesamte Spielzeit betrachtet, war der FC Strullendorf die Mannschaft, die Feldvorteile hatte. Bis auf die letzte Viertelstunde defensiv sehr stabil und gerade über das Zentrum sehr spielstark. Während sie aus ihrer deutlichen Überlegenheit in der ersten halben Stunde kein Kapital schlagen konnten, lagen sie nach etwas mehr als einer Stunde mit zwei Toren in Front. Nach dem unglücklichen Elfer wurde es noch einmal eng und der Tabellenführer kam ins Straucheln. Aber er fiel nicht. Die Weichendorfer agierten anfangs zu mutlos. Nach einer halben Stunde kämpften sie sich in Richtung Augenhöhe, aber zu großen Chancen reichte es nicht. So richtig Dampf machten der SVW erst, als er mit zwei Toren im Rückstand lag. Die Heimelf versuchte dann zwar bis zum Schluss alles, der Ausgleich gelang jedoch nicht mehr.