Weichendorf = Spektakel

SV Weichendorf – SG Tütschengereuth/Viereth      2:1 (0:1)

Nicht mal eine Woche nach dem kuriosen Derby in Merkendorf, erlebten die zahlreichen Zuschauern gestern gegen den Aufsteiger Tütschengereuth/Viereth, den nächsten Thriller. 

Der starke und bisher ungeschlagene Liganeuling, begann wie die Feuerwehr und ging bereits nach 3 Minuten mit der ersten Gelegenheit in Führung. Nach einem Einwurf der Weichendorfer gab es den Ballverlust in Höhe der Mittellinie. Wernsdorfer schaltete blitzschnell und schickte Kratz auf die Reise, der aus 16 Meter ins rechte Eck einschießen konnte. Auch im Anschluss dominierte die Gäste das Spielgeschehen und übten Dauerdruck auf die Weichendorfer Hintermannschaft aus. Da beim SVW, wie schon zuletzt immer mindesten 5-7 Spieler, aufgrund von Krankheit, Urlaub oder Verletzung, fehlten, mussten es einem Angst und Bange werden. Allerdings schafften es die Gäste es nicht, den verunsicherten Gastgebern einen zweiten oder dritten Treffer einzuschenken, so dass es zur Pause lediglich 0:1 stand.

Scheinbar fand SVW Coach Jan Scheibe in der Halbzeit die richtigen Worte und justierte die Truppe mit kleinen Umstellungen. Die Dominanz der SG Tütschengereuth/Viereth war plötzlich nicht mehr vorhanden und der SVW konnte das Spiel auf Augenhöhe gestalten. Bei den ersten Gelegenheiten merkte man, dass auch die Hintermannschaft der Gäste verwundbar ist. Der jungen Wilden vom SVW wurden immer mutiger und fraßen sich regelrecht in die Partie, hatten allerdings Glück in der 55. Minute, als Neckermann nur den Pfosten traf. Nach einer guten Stunde erkämpfte sich Anakin Adler, tief in der Hälfte der Gäste, das Leder am rechten Flügel. Mit Tempo drang er zielstrebig in den Strafraum ein, umkurvte den Torhüter und wurde vom Selbigen gefällt. Der Elfmeterpfiff ertönte, Chris Lade übernahm die Verantwortung und verwandelte souverän zum 1:1 Ausgleich. Nun sprang der Funke auch auf das Publikum über, die merkten, wie sich die Scheibe-Jungs auf dem Platz den Arsch aufrissen und um jeden Zentimeter Boden kämpften. In der 83. Minute gab es Freistoß auf der linken Angriffseite. Max Sönnig brachte die Kugel in den Strafraum, wo Tim Uhrig, völlig alleine gelassen, das Spielgerät mit der linken „Bauernkobbn“ in den linken Torwinkel veredelte. Geile Jubelszenen spielten sich jetzt ab. Nun warf Tütschengereth/Viereth nochmal alles nach vorne, konnte sich aber keine richtige Torchance mehr kreiren. Im Gegenteil, nach einem Befreiungsschlag von Felix Zenk lief Finn Gittel von der Mittellinie auf das Gästetor zu, scheiterte aber an Schlussmann Bücking. Dann war die Partie zu Ende und den Jubel, auf Seiten der Weichendorfer, kannte keine Grenzen mehr aufgrund dieses nicht unbedingt erwarteten Sieges.

Riesenkompliment an das Team und den Staff, die vor allem in der zweiten Hälfte, eine geile, geschlossene Performance ablieferten und nicht unverdient gewannen. Jeder, der momentan in die Presche springen muss, gibt sein Bestes und dass wird auch von den Fans honoriert. Die Gäste müssen sich vorwerfen, den Deckel nicht schon in Durchgang eins auf die Partie gebracht zu haben. 

Thomas Baum

Abteilungsleiter Fußball