Nach 12 langen Jahren war es am Feiertag 15.08.2024 endlich wieder soweit. Schwarz/Gelb trifft im Derby auf Rot/Weiß, und zwar beide Vereine mit den ersten Herrenmannschaften. Der SV Weichendorf musste wieder auf sechs Kräfte verzichten, Urlaub und Verletzungen machen immer noch zu schaffen. Aber man fand noch 11 gesunde Spieler zum Starten und auf der Bank nahmen 4 Spieler Platz, die das Zweitmannschaftspiel vom Vortag in den Knochen hatten. Dementsprechend ging man nicht unbedingt als Favorit, gegen den Bezirksligaabsteiger, in die Partie.
Merkendorf war in den ersten 40 Minuten das bessere und spielbestimmende Team, das sich eine Handvoll guter Chancen erspielen konnte. Der SVW stand tief und gab die Bälle zu schnell wieder ab, nach vorne ging bis dato nichts. Nach einer halben Stunde gab es Foulelfmeter für die Gastgeber, doch der Weichendorfer Schlussmann Johannes Schuler konnte den Schuss von Khalil parieren. Das war so etwas wie das „Hallo-Wach“ für den SVW, die kurz vor der Pause die bisher beste Chance des Spiel kreiren konnten. Finn Gittel wurde freigespielt und stand völlig blank vor dem SVW Torhüter Krapp. Der Weichendorfer Anhang hatte den Torschrei bereits auf den Lippen, doch sein Abschluss verfehlte das Tor um Zentimeter. So ging es torlos in die Halbzeitpause.
Der zweite Durchgang sollte es in sich haben. Gerade einmal fünf Minuten waren gespielt, als der Merkendorfer Stürmer Topczak mit knallrot, und völlig zu Recht, vom Platz flog. Nic Düthorn blieb im Zweikampf Sieger und wurde von Topczak gefoult, im Fallen trat er dem Weichendorfer Abwehrspieler mit dem Fuß in den Bauch. Der SR stand goldrichtig und zögerte keine Sekunde mit der roten Karte, klare Tätlichkeit.
In der Folgezeit war es eine ausgeglichene Partie, die Überzahl der Weichendorfer machte sich nicht wirklich bemerkbar. Sieben Spielminuten waren noch zu absolvieren, als sich die Ereignisse überschlugen.
In der 84. Minute die 0:1 Führung für den SVW. Eine Freistoßflanke von Peter Koch unterlief Schlussmann Krapp und ein Merkendorfer Spieler köpfte sich das Ei in die eigenen Maschen. Nur zwei Minuten später gab es Freistoß für den SV Merkendorf, bis sich der SR Obmann Andreas Oppelt, der heute an der Linie agierte, einschaltete und meinte die Situation besser gesehen zu haben. Er schlug dem Hauptschiedsrichter Maier vor, Elfmeter zu geben. Der Unparteiische gehorchte seinem „Vorgesetztem“ brav und zeigte auf den Punkt, somit wurde vermutlich der Videobeweis, in abgeändeter Form, nun in der Kreisliga vollzogen. Wessel war es egal und er glich zum 1:1 aus.
Wieder nur kurze Zeit später die nächste Kuriosität. Ein Steilpaß auf die linke Weichendorfer Abwehrseite, Torhüter Schuler eilte rechtzeitig heraus und klärte. Linienrichter Schneider hob die Fahne und zeigte Abseits an, worauf auch der Pfiff ertönte. Die Weichendorf, der Meinung eines Freistoßes ihrerseits erhalten zu haben, machten sich in den Vorwärtsgang. Khalil legte sich den Ball an die Mittellinie und schlug ihn in hohen Bogen ins verwaiste Weichendorfer Tor. Und tatsächlich zählte der Treffer zum 2:1, da der SR einen Vorteil zurück und somit Freistoß für den SVM gepfiffen hatte, seine Gestik dabei, dies allerdings nicht schlüssig aussehen ließ. Der Weichendorfer Anhang war entsetzt und gab keinen Tropfen Blut mehr, aber es gab nochmal Eckball für die Rot/Weißen, getreten durch Chris Lade. Seine Flanke lief TW Krapp erneut durch die Finger flutschen, und sein Weichendorfer Pondon Johannes Schuler stand goldrichtig und verwandelte mit dem Oberschenkel zum völlig verdienter 2:2 Ausgleich in einem, in der Schlussphase denkwürdigen Derby. Direkt danach ertönte der Schlusspfiff.