70 Minuten in Unterzahl und doch gewonnen

SV Weichendorf – FV Zeckendorf   4:3 (2:1)
Im letzten Heimspiel der Vorrunde war der Tabellennachbar und Überraschungsclub FV Zeckendorf zu Gast. Mit der Verpflichtung von Michael Richter als Spielertrainer konnten sie vor allem ihre Defensive stabilisieren und stellten mit bis dato 16 Gegentreffern die drittbeste Abwehr der Liga.
Der SVW musste heute mit ein paar verschnupften Spielern auflaufen und wollte nach zwei sieglosen Spielen endlich wieder einen „Dreier“ einfahren.
Dementsprechend motiviert begannen die Roten auch die Partie und spielten vom Anpfiff weg nach vorne. Doch wie auch zuletzt ging man fahrlässig mit seinen Chancen um und verpasste es in Führung zu gehen. Auf der Gegenseite klapperte es gleich beim ersten Mal. Ein Eckball, getreten von Daniel Agusta, fand in der Mitte Goalgetter Christian Köttig, der das Spielgerät per Kopf wuchtig unter die Latte bugsierte. Auch die nächste Chance gehörte den Gästen. Nach einem Abspielfehler von Christian Konrad kam der Ball schnell in die Sturmspitze auf Dorsch, der auf und davon war. Christian Konrad setzte hinterher und brachte ihn 25 Meter vor dem Tor zu Fall. Schiedsrichter Martin Panzer blieb keine Wahl, er zückte den Roten Karton und das Spiel war für den Weichendorfer Verteidiger beendet.
0:1 Rückstand und nur noch zu zehnt, dass war nicht gerade das, was sich die Hausherren nach knapp 20 Minuten als ihren Matchplan vorgestellt hatten. Alles spielte eigentlich dem FV Zeckendorf in die Karten. Doch die stellten sich jetzt hinten rein und ließen den SV Weichendorf spielen. Die Drozd „Zehn“ hatte nun gewaltig Wut im Bauch und entwickelte Moral und Leidenschaft. Das sie dezimiert waren, fiel in keiner der restlichen fast 70 Minuten auf. In der 28. Minute wurde Fabian Betz frei gespielt und scheiterte alleine vor dem Gästeschlussmann an dem selbigen. Nach 35. Minuten stand dann Tobias Mößner im gegnerischen Strafraum und wurde zu Fall gebracht. Auch hier entschied der Unparteiische völlig richtig auf Elfmeter. Michael Schrüfer trat an und verwandelte zum verdienten Ausgleich. Weichendorf machte weiter, nur fünf Minuten später brachten die Gäste den Ball nicht aus der Gefahrenzone, Andi Pfister brachte das Leder nach innen, da stand Tobias Mößner goldrichtig und ließ dem Keeper keine Chance. Partie gedreht – Halbzeitpause.
Auch in Durchgang zwei war keine Zeit durch Durchschnaufen, es waren nur wenige Minuten gespielt, da zeigte SR Panzer schon wieder auf den Punkt. Er sah ein Handspiel eines Weichendorfer Verteidiger und gab Elfmeter. Überraschender Weise trat nicht Kapitän Philipp Brückner an, sondern der zur Pause eingewechselte 20-jährige Johannes Nüßlein legte sich den Ball auf den Punkt. Ein Elfmeter, den er sein Leben lang wohl nicht vergessen wird, denn er setzte das Leder wenigstens fünf Meter am linken Torpfosten vorbei. Wie es der Teufel will, wurde dies auch noch per Video festgehalten:

Auch der SV Weichendorf blieb weiter gefährlich. In Minute 64. nagelte Oliver Ohland das Leder an den Querbalken. Im direkten Gegenzug trieb Dorsch den Ball durch das Mittelfeld, da ihn keiner angriff, zog er aus 25 Metern ab und hämmerte die Kugel in den linken Torwinkel, zweifellos ein geiler Treffer. Doch auch dieser erneute Rückschlag brachte den SV Weichendorf nicht aus der Fassung, die ihrerseits wieder Akzente setzten. Nur fünf Minuten nach dem Ausgleich ging der SVW wieder in Führung. So kurios wie das gesamte Spiel, war auch dieser Treffer. Bei einem Abwehrversuch schoss ein Gästespieler Tobias Mößner so an, dass der Ball gegen die Torlatte flog, den Abpraller verwandelte dann Fabian Betz per Kopf in die lange Ecke.
Wiederum nur fünf Minuten später setzte sich der umtriebe Tobias Mößner gegen fast die gesamte Zeckendorfer Hintermannschaft durch und bediente seinen Bruder Jochen mustergültig. Und ja – er kann doch noch Tore schießen – denn er hämmerte die Vorlage humorlos unter den Querbalken zum 4:2. Es blieb bis zum Abpfiff eine klasse Partie, die Gäste kamen nochmal auf 4:3 heran. Nach einer Flanke fiel das Leder direkt vor die Füße von Jannik Dorsch, der aus kurzer Distanz einschob. Doch dieser Treffer kam zu spät, denn kurz darauf pfiff Schiedsrichter Martin Panzer die Partie ab und Weichendorf feierte einen verdienten Heimsieg.

Thomas Baum

Abteilungsleiter Fußball

Schreibe einen Kommentar