Weichendorf verschenkt zwei Punkte

FC Wacker Bamberg – SV Weichendorf     2:2 (0:1)

Bereits am zweiten Spieltag der noch jungen Serie musste der letztjährige Aufstiegsrelegant SV Weichendorf zum ärgsten Widersacher (letztes Jahr Dritter, ein Entscheidungsspiel musste her) FC Wacker Bamberg reisen. Nachdem beide Teams ihre Spiele zum Auftakt gewinnen konnte, war Spannung am Kanal vorprogrammiert. Der SV Weichendorf ging von Beginn an hochkonzentriert zur Werke und hatte alles im Griff. Die erste große Torchance bot sich Oliver Ohland. Der SVW kombinierte sich schnell durch das Mittelfeld und die Flanke von Tobias Mößner köpfte Oli Ohland in Richtung Wacker Gehäuse, TW Wagner reagierte glänzend und lenkte das Leder über den Querbalken. Defensiv ließ der SV Weichendorf nicht den Hauch einer Chance zu und bestimmte weiter das Tempo. Der Wacker schlug fast nur lange Bälle in die Weichendorfer Hälfte, die die Abwehr vor keinerlei Probleme stellte. Allerdings spielte der SV Weichendorf seine Möglichkeiten zu schlampig aus und erstickte die Torgefahr meist schon in der Entstehung. So musste eine Standardsituation zur Führung herhalten. Eckball Weichendorf, getreten von Tobias Mößner, TW Wagner ließ den Ball aus den Händen gleiten und Jochen Mößner bugsierte die Kugel zum völlig verdienten 0:1 über die Linie. Erst zum Ende der ersten Hälfte kam der Wacker besser in die Partie, der SV Weichendorf zollte dem hohem Tempo in den letzten fünf Minuten vor der Pause etwas Tribut. Beste Möglichkeit zum Ausgleich war ein abgefälschtes Schuss unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff, doch Torhüter Schuler rettete die Situation mit letztem Einsatz.

Fazit zur Pause: Die Hausherren zeigten sich sowohl kämpferisch und auch spielerisch nicht ebenbürtig, sodass die 0:1 Führung für den SV Weichendorf als völlig verdient, in der Höhe eher schmeichelhaft für den Gastgeber, einzustufen ist.

Doch hat ein Spiel eben zwei Hälften. Nicht der Gegner, sondern vielmehr die mangelhafte Chancenauswertung der Weichendorfer, gepaart von der ein oder anderen fraglichen Schiedsrichterentscheidung, gab dem Spiel eine Wende. In der ersten Viertelstunde der zweiten Halbzeit hätte der SVW den berühmten Sack einfach zu machen müssen, doch beste Chancen wurden vergeben oder vom Schlussmann Wagner pariert. Und das sich sowas rächt ist mehr als nur eine „Fußballweisheit“. Ein Steilpass auf Thomas Krümmer, der stand dabei zwar einen halben Meter im Abseits, schwer für den „Unparteiischen“ zu sehen. Danach setzte sich Krümmer mit all seine Routine durch und bekam letztendlich den Elfmeterpfiff, den er wollte, auch völlig vertretbar zugesprochen. Eiskalt nahm er sich das Leder und vollsteckte selbst zum 1:1 Ausgleich. Weichendorf war nun angeknockt und die Souveränität war dahin. Zehn Minuten später brachte sich der SVW selbst ins Hintertreffen. Ein eigentlich schon geklärter langer Ball wurde zur ungewollten Vorlage. Andi Pfister spielte zurück zu Stefan Burkard, der rutschte aus und zwei „Wackeraner“ liefen auf das Weichendorfer Gehäuse zu. Adrian Krug lupfte das Spielgerät über den heraus eilenden Keeper Schuler hinweg zu Thomas Krümmer, der keine Mühe hatte den Ball im leeren Tor unter zu bringen. Nun kam so langsam aber sicher SR Deuerling ins Spiel. Nur eine Minute nach dem Führungstreffer stellte er den Wacker Akteur Stühler nach einem harmlosen Foul mit Gelb/Rot vom Feld. Eine sehr harte Entscheidung. Der SV Weichendorf machte nun in Überzahl nochmal mächtig Betrieb und der Wacker war konditionell am Ende. Als der SVW einen Konterversuch in den 80. Minute im Mittelfeld abfing und den Ball schnell in die Spitze brachte, stürmte Oliver Ohland alleine auf das Wacker Gehäuse zu. Im Augenwinkel sah er den mitgelaufenen Weichendorf Spielertrainer Matthias Kubiak, der hinter ihm heransprintete. Uneigennützig legte er quer und Kubiak schob ein. 2:2 – weit gefehlt – der SR erkannte den Treffer wegen Abseitsstellung nicht an. Da Matthias Kubiak deutlich hinter dem Passgeber anlief, stand er mit dieser Meinung ziemlich alleine da und zog sich logischer Weise den Unmut der Weichendorfer Spieler und Fans auf sich. Doch auch diese Szene brach den Willen der Rot-Weißen nicht. Glück allerdings hatten sie, als ein vermeintliches Handspiel im Weichendorfer Strafraum nicht geahndet wurde. Fast im Gegenzug gab es eine Eckballserie für den SV Weichendorf. Als im dritten Versuch die Abwehrreihe der Wackerer nicht klären konnte, legte sich Christopher Dull den Ball auf den linken Huf. Als dieser den Fuß gerade mal verlassen hatte bejubelte der Weichendorfer Anhand bereits den verdienten Ausgleich. TW Wagner war zwar noch dran, hatte aber keine Chance gegen den bretthart getretenen Schuss von Dull. So blieb es bis zum Ende.

Eigentlich hätte der SV Weichendorf aufgrund des deutlich mehr betriebenen Aufwandes das Spiel frühzeitig entscheiden müssen, darf aber aufgrund des Spielverlaufes froh sein, noch einen Punkt mitnehmen zu dürfen. Diesen allerdings mehr als verdient.

Aufgebot SV Weichendorf:
Schuler, Baumgärtner, Burkard S., Pfister A., Schrüfer, Bayer Mi., Mößner J., Dull C., Fischer A., Ohland, Mößner T. / Motschenbacher Markus, Stumpf (88.), Kubiak (74.), Pickel M. (83.)

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